Sonntag, 12. Juli 2015

GBT Wanderwegprojekt Tag 3

Wie es so ist mit guten Vorsätzen... Ich wollte jeden Tag Tagebuch führen, aber schlussendlich war es eben spannender mit den anderen Lagerteilnehmern Zeit zu verbringen und so habe ich seit gestern keine Aufzeichnungen mehr, ausser meiner Erinnerung.
Dunkle Woken ziehen auf, es wird kalt

Das Wetter beginnt umzuschlagen, aber so lange es noch nicht regnet können wir arbeiten. Doch schön der Reihe nach. Der Morgen beginnt natürlich wieder mit Morgenturnen unter Romans Anleitung. Anschliessend heisst es "миски на стол" (miski na stol), das Frühstück ist bereit.  Nach dem Frühstück schickt uns Roman alle zuerst mal Holz sammeln, damit die nächsten Diensthabenden sich auf die Zubereitung des Mittages werden konzentrieren können. Der Wechsel der Diensthabenden ist immer nach dem Frühstück. D.h. zwei Leute bleiben im Lager einerseits als Wache und andererseits als Köche. Die "Schicht" beginnt mit der Zubereitung des Mittagessens und endet nach dem Frühstück am nächsten Tag.
Nach der Holzsammel-Aktion wollen wir los, doch wo ist Siv? Im Zelt ist sie nicht und auch auf Rufe erhalten wir keine Antwort. Plötzlich taucht sie wieder auf, schwer beladen mit dicken, trockenen Baumstämmen. Das ist Siv, wenn es darum geht richtig zuzupacken immer zu vorderst.

Nun teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe schnappt sich die Spitzhacke und die zwei Schaufeln und macht sich auf den Weg zurück zur Passhöhe, von wo wir gestern gekommen sind. Auf der Serpentine im Abstieg zum Lagerplatz gibt es einige Stellen, die verbreitert und befestigt werden müssen.

Ich nehme es heute etwas ruhiger, da ich immer noch Schmerzen in der Lendenwirbel-Gegend verspüre. Am Bach entlang, unweit des Lagerplatzes führt der Weg durch dichteste, hohe Vegetation, die den Weg so bedrängt, dass man nicht mehr ungehindert passieren kann. Also schneiden wir zu beiden Seiten alles so weit zurück, dass wieder ein 90cm breiter Korridor entsteht. Einerseits schade, denn mir gefällt es, wenn es wild aussieht, aber andererseits wäre der Weg in einem Jahr wahrscheinlich komplett zugewachsen.

Am Nachmittag beginnt es zu Regnen. "Zu gefährlich zum Arbeiten.", sagt Roman und wir bleiben im Lager. Jetzt wäre Zeit, Tagebuch zu führen, aber dann könnte ich ja nicht an den Spielen teilnehmen - da sind die Prioritäten schnell gesetzt.

Wir spielen Gordischer Knoten, Standhalten (hier als Burjatskaja Borba bekannt), tanzen einen burjatischen Tanz und spielen Begriffe raten, die gezeichnet, pantomimisch dargestellt oder verbal erklärt werden müssen ohne den zu erratenden Begriff zu nennen. Die Zeit vergeht viel zu rasch.
Begriffe raten. Anja übersetzt für Siv
Wir versuchen, den Gordischen Knoten zu lösen
Der Burjatische Tanz gelingt so einigermassen - Hauptsache es macht Spass

Bis spät in die Nacht sitzen wir noch um das Lagerfeuer. Spätestens ab diesem Abend tragen wir alle das gleiche "Rauch-Parfüm". Wunderbar - Pfadfinderlager für Erwachsene.  

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